(02271) 75 77 50   |   Öffnungszeiten

Zahnarztpraxis
Dr. med. dent. Tanja Meier
Paulusstr. 6
50129 Bergheim-Niederaußem

Telefon: (02271) 75 77 50
Fax: (02271) 75 77 51
E-Mail: info@zahnaerztin-meier.de


Schreiben Sie uns!



Alle Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.


Captcha - nicht lesbar? Klicken Sie auf das Bild
Captcha - grafischer Zugangscode

Montag:
08:00 - 13:00 Uhr
14:30 - 19:30 Uhr
Dienstag:
08:00 - 13:00 Uhr
14:30 - 18:30 Uhr
Mittwoch:
08:00 - 13:00 Uhr
Donnerstag:
08:00 - 13:00 Uhr
14:30 - 18:30 Uhr
Freitag:
08:00 - 13:00 Uhr
Zusätzliche Sprechzeiten nach Vereinbarung

News

Nachhaltiger Erfolg aus Witten: Vom studentischen Projekt zur selbstständigen Zahnklinik in Gambia

Was 1994 als studentische Initiative begann, trägt heute beeindruckende Früchte: Nun wurde in der Ortschaft Kerewan in Gambia feierlich die „Jordan Dental Clinic“ eröffnet – benannt nach Prof. Dr. A. Rainer Jordan, der das Projekt einst als Student der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ins Leben rief und später als Mitarbeiter der Universität nachhaltig weiterentwickelte. Für Prof. Jordan ist die Namensgebung eine große Ehre: „Ich bin tief berührt und gleichzeitig stolz zu sehen, was aus unserem Projekt geworden ist. Die Klinik ist der Beweis dafür, dass Hilfe zur Selbsthilfe funktioniert.“

Die feierliche Eröffnung der Zahnklinik, an der auch der deutsche Botschafter Klaus Botzet teilnahm, erhielt viel Aufmerksamkeit im gesamten Land und großen Zuspruch aus Politik und Bevölkerung. Das Projekt, ursprünglich getragen von wenigen Studierenden, ist heute ein bedeutender Bestandteil der medizinischen Infrastruktur Gambias geworden.

Eine einfache Behandlungsmethode, die ohne Strom auskommt, legte den Grundstein

Während seines Zahnmedizin-Studium in den 1990er-Jahren lernte Andreas Rainer Jordan die Methode „Atraumatic Restorative Treatment (ART)“ kennen, bei der Karies mit einfachen Handinstrumenten und ohne Strom behandelt werden kann. Daraufhin entwickelte er gemeinsam mit zwei Mitstudierenden die Idee, eine zahnmedizinische Versorgung in einer Region zu etablieren, die weder über die entsprechende technische noch die personelle Infrastruktur verfügte. Unterstützt von der Universität Witten/Herdecke reisten Jordan und seine Kommiliton:innen 1994 erstmals nach Gambia. Die Nachfrage war groß und schnell wurde dem Trio aus Witten klar: Sie müssen das Projekt auf die nächste Stufe heben. 2005 kehrte Jordan als inzwischen promovierter Zahnarzt als Mitarbeiter an die UW/H zurück und stieg wieder in das Projekt ein. In Kooperation mit dem gambischen Gesundheitsministerium bildete er in den kommenden 19 Jahren Einheimische zu Community Oral Health Workers (COHWs) aus und errichtete 13 Behandlungsstationen im gesamten Land.

„Das Besondere an einem Heilberuf ist, Menschen wirklich helfen zu können – ihnen Schmerzen zu nehmen“, sagt der Zahnmediziner und fährt fort „ich wurde mir meiner Verantwortung in Gambia besonders stark bewusst, wenn Menschen in die Klinik kamen, die tagelange Fußmärsche auf sich genommen hatten, um behandelt zu werden. Oder wenn ein Mann dank der Behandlung endlich wieder ohne Schmerzen seinem Beruf nachgehen und seine Familie ernähren kann.“

Witten als Nährboden für soziales Engagement

Ein zentrales Element des nachhaltigen Erfolgs ist die enge Verbindung zwischen Prof. Jordan und Ousman Y. Bah, einem der ersten Community Oral Health Workers, die im Zuge des Projekts ausgebildet wurden. Seit mehr als zwanzig Jahren hielten die beiden Männer über Kontinente hinweg Kontakt. Heute leitet Ousman Y. Bah die neu eröffnete Jordan Dental Clinic. Für ihn markiert die Eröffnung einen Meilenstein, den er sich zu Beginn nie hätte träumen lassen.

Prof. Dr. Andreas Rainer Jordan führt den Erfolg des Projekts auch auf die prägende Philosophie der UW/H zurück. Schon während des Studiums förderte die Universität das Engagement ihrer Studierenden. „Neben der fachlichen Ausbildung ermutigten mich meine Dozenten stets dazu, mich auszuprobieren und meinen Horizont abseits des gradlinigen Weges zu erweitern“, sagt er. Den Mut, Verantwortung zu übernehmen und gesellschaftlich wirksam zu werden, möchte er heute als Dozent selbst an seine Studierenden weitergeben.

So inspiriert das Gambia-Projekt nach wie vor Generationen von Wittener Studierenden der Zahnmedizin: Aktuell fliegt eine studentische Initiative regelmäßig für Einsätze nach Nepal, um Aufklärungsarbeit zu leisten und zahnmedizinische Hilfe für die Menschen vor Ort anzubieten.

Nachhaltige Qualitätssicherung: Weiterbildungsangebote für COHWs

Auch nach der Eröffnung der Jordan Dental Clinic will der Zahnmediziner aus Witten weiter zur Qualitätssicherung der Versorgung in Gambia beitragen. In Kooperation mit den Community Oral Health Workers plant er digitale Schulungsformate für Zahnbehandler:innen, um neue Behandlungsmethoden zu etablieren.

Bildunterschrift: Die Jordan Dental Clinic wurde nach Prof. A. Rainer Jordan (Mitte) benannt. Bei der Eröffnung waren auch viele der ausgebildeten Community Oral Health Workers anwesend.

Prävention ist ein langer, anfangs steiniger Weg, aber amortisiert sich

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) appelliert an die Politik, verstärkt in präventive Maßnahmen zu investieren, um das überforderte Gesundheitssystem nachhaltig zu entlasten. Prävention mag zunächst Kosten verursachen, doch langfristig zahlt sie sich aus und spart erhebliche Mittel ein. Hier habe die Zahnmedizin über die letzten drei Jahrzehnte wertvolle Erfahrungen gesammelt.

„Präventive Maßnahmen sind der Schlüssel zur Reduzierung von Krankheitslast und Gesundheitskosten“, so Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Durch frühzeitige Intervention, Aufklärung und Gesundheitsförderung können wir die Entstehung vieler Krankheiten verhindern und somit die Belastung unseres Gesundheitssystems erheblich verringern.“
Ein hervorragendes Beispiel für die Wirksamkeit von Prävention ist die Zahnmedizin. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Professionelle Zahnreinigungen und Aufklärung über Mundhygiene konnten die Fälle von Karies und Parodontitis erheblich reduziert werden. Bei 35- bis 44-Jährigen sank z.B. seit 1989 die Karieserfahrung von 17 Zähnen auf 8 Zähne, 12-Jährige sind heute zu 78 Prozent sogar völlig kariesfrei, 1989 waren es nur 14 Prozent. Diese präventiven Maßnahmen haben nicht nur die Zahngesundheit der Bevölkerung verbessert, sondern auch die Kosten für aufwendige zahnmedizinische Behandlungen gesenkt.

Wir fordern die Politik auf, Präventionsprogramme insgesamt zu fördern und dafür finanzielle Mittel bereitzustellen. Gemeinsam können wir ein gesundes und nachhaltiges Gesundheitssystem schaffen.

„Es ist an der Zeit, dass wir Prävention als eine Investition in die Zukunft betrachten“, so Benz. „Nur durch gezielte Präventionsstrategien können wir unser Gesundheitssystem für kommende Generationen sichern.“

23.06.2025 DGA | Quelle: Bundeszahnärztekammer

Zahnärztliche Früherkennung ab 2026 im „Gelben Heft“

Ab Januar 2026 werden zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder im sogenannten „Gelben Heft“ dokumentiert – dem zentralen Vorsorgeinstrument für Kinder in Deutschland. Das hat heute (15.05.) der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) auf Antrag der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) beschlossen.

Bislang wurden im Gelben Heft ausschließlich die ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (U1–U9) erfasst. Künftig werden auch die sechs zahnärztlichen Untersuchungen, die für alle Kinder im Alter von sechs Monaten bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, dokumentiert und mit Z1 bis Z6 benannt. Damit soll die so wichtige Inanspruchnahme zahnärztlicher Früherkennungsuntersuchungen weiter gesteigert und die ärztliche und zahnärztliche Versorgung noch enger vernetzt werden.

Die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen umfassen neben der klinischen Untersuchung unter anderem auch Beratung zur Mundhygiene, Ernährung sowie zur Anwendung von Fluoriden. Sie leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung frühkindlicher Karies, die nach wie vor zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter zählt.

„Die Aufnahme der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen in das Gelbe Heft ist ein Meilenstein für die Prävention von Zahnkrankheiten bei Kindern“, betont Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der KZBV. „Gesunde Milchzähne sind eine wesentliche Voraussetzung für das Kieferwachstum, die Entwicklung des bleibenden Gebisses und die Sprachentwicklung des Kindes. Damit sind frühzeitige zahnärztliche Untersuchungen eine der Hauptkomponenten der Gesundheitsvorsorge im Kindesalter. Durch die gemeinsame Dokumentation mit den ärztlichen Untersuchungen rücken wir die Zahngesundheit bereits in der frühen Lebensphase noch stärker in den Fokus und unterstreichen die hohe Bedeutung der zahnmedizinischen Vorsorge. Das Gelbe Heft als bei allen Eltern bekanntes und etabliertes Medium ist genau der richtige Ort dafür“, so Hendges. Mit dieser Entscheidung setze der G-BA zudem ein klares Zeichen für eine verbesserte interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Vertragszahnärztinnen und -zahnärzten sowie Vertragsärztinnen und -ärzten.

Sämtliche relevante Vorsorgeuntersuchungen in einem Heft Eltern erhalten im Gelben Heft fortan eine bessere Übersicht über alle relevanten Vorsorgeuntersuchungen für ihr Kind – zusammengefasst an einem Ort. Bereits verwendete Gelbe Hefte können weiter genutzt werden: Die Eltern erhalten hierfür entsprechende Einlegeblätter von ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt. Für Neugeborene ab Januar 2026 werden die Gelben Hefte dann bereits die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen enthalten. Mittelfristig ist geplant, das Gelbe Heft als Bestandteil der elektronischen Patientenakte insgesamt zu digitalisieren.

Ab Januar 2026 ist es also wichtig für Eltern, auch zum Zahnarzttermin ihres Kindes das Gelbe Heft mitzunehmen, da in diesem – wie in der Kinderarztpraxis – die verpflichtende Dokumentation der Untersuchungsergebnisse erfolgt. Zugleich sind so alle Früherkennungsuntersuchungen an einem Ort übersichtlich dokumentiert – für alle Beteiligten.

Kinderzahnpässe, die bislang von den (Landes-)Zahnärztekammern und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen – in einigen Bundesländern mithilfe von Einklebemarken im Gelben Heft integriert – herausgegeben wurden, können aber weiterhin verwendet werden. Hier finden sich oft hilfreiche weiterführende Informationen und Begriffserklärungen für die Eltern.

Die Vorteile des erweiterten Gelben Heftes auf einen Blick:

  • Bessere Übersicht: Alle wichtigen Vorsorgetermine – ärztlich und zahnärztlich – an einem Ort.
  • Mehr Aufmerksamkeit für die Zahngesundheit: Der Zahnarzttermin wird so selbstverständlich wie der Kinderarzttermin.
  • Frühe Kariesvermeidung: Durch regelmäßige Kontrollen, Tipps zur Zahnpflege und Ernährung kann frühkindliche Karies verhindert werden.
  • Bessere Zusammenarbeit: Kinderärztinnen und Zahnärzte arbeiten enger zusammen – für eine ganzheitliche Vorsorge.

Alle vier großen Volkskrankheiten sind mit Parodontitis assoziiert

Parodontitis ist eine weit verbreitete komplexe, nicht-übertragbare, chronische, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie steht in Zusammenhang mit den vier großen Volkskrankheiten Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen, Atemwegserkrankungen und Krebs. Und darüber hinaus mit vielen weiteren Erkrankungen. Diese Verbindungen unterstreichen die Bedeutung der Mundgesundheit für die allgemeine Gesundheit, fasst die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) zusammenfassen.

Die Mehrheit der Erwachsenen ist von Parodontitis betroffen. Rund 14 Mio. Menschen in Deutschland haben sogar eine schwere Parodontalerkrankung. Die chronische Entzündung belastet Körper und Organe. Entzündungsmediatoren tragen zur Entstehung und zum Fortschreiten der folgenden Erkrankungen bei:

Diabetes Diabetes und Parodontitis beeinflussen sich bidirektional, verstärken sich gegenseitig. Die chronische Entzündung des Zahnfleisches kann die Blutzuckerkontrolle beeinträchtigen und somit die Diabetes-Symptome verschlimmern. Studien zeigen, dass eine unbehandelte Parodontitis den HbA1c-Wert, einen wichtigen Indikator für die Blutzuckerkontrolle, negativ beeinflussen kann. Eine Parodontitis begünstigt zudem die Folgeerkrankungen des Diabetes und kann die Sterblichkeit erhöhen. Diabetiker mit schwerer Parodontitis haben ein bis zu 8,5-fach erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen Parodontitis kann systemische Entzündungen fördern, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Es wurde nachgewiesen, dass Patienten mit Parodontitis häufiger an Herzinfarkten und Schlaganfällen leiden. Die entzündlichen Prozesse im Mundraum können arteriosklerotische Veränderungen begünstigen und somit die Entstehung bzw. Verschlechterung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Eine schwedische Studie zeigte, dass Parodontitispatienten ein um 49 Prozent höheres Risiko hatten, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den nächsten sechs Jahren zu erleiden. Je schwerer die Zahnbetterkrankung, desto höher war das Risiko.

Atemwegserkrankungen Die Bakterien, die Parodontitis verursachen, können über die Atemwege in die Lunge gelangen und dort Infektionen auslösen oder bestehende Atemwegserkrankungen verschlimmern. Besonders bei älteren Menschen und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD kann dies zu schwerwiegenden Komplikationen führen.

Krebs Es gibt Hinweise darauf, dass Parodontitis das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen kann. Insbesondere Mundhöhlen- und Rachenkrebs sind mit schlechter Zahngesundheit assoziiert. Studien deuten darauf hin, dass die durch Parodontitis verursachten Entzündungsmediatoren die Krebsentstehung und -progression begünstigen können. Porphyromonas gingivalis, ein häufiger Erreger der Parodontitis, spielt eine Rolle bei der Krebsentstehung. Er fördert eine anhaltende Entzündungsreaktion, die zur Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen und freien Radikalen führt. Dies kann DNA-Schäden verursachen und ein schnelles Zellwachstum begünstigen, was das Krebsrisiko erhöht.

Die Verbindung zwischen Parodontitis und diversen Volkskrankheiten macht deutlich, dass einzelne Erkrankungen nicht isoliert betrachtet werden können.

Da Zahnärzte jüngere Patientinnen und Patienten in der Regel häufiger sehen als Allgemeinmediziner, besteht ein großes Potenzial für die Aufklärung und die Früherkennung von lokalen und systemischen Krankheitsrisiken.

Eine umfassende Gesundheitsvorsorge muss auch die Mundgesundheit einschließen, um die Allgemeingesundheit zu fördern und schwerwiegende Erkrankungen zu verhindern bzw. abzuschwächen.

Präventive Maßnahmen wie regelmäßige zahnärztliche Kontrollen, eine gezielte Parodontitistherapie und eine konsequente Mundhygiene sind entscheidend, um das Risiko für viele Erkrankungen zu minimieren. Und dies kann letztendlich dazu beitragen, die Ressourcen des Gesundheitssystems zu schonen.



x